In den letzten Jahren wurden von Dr. Beate Alberternst und Dr. Stefan Nawrath am intensive Untersuchungen zu Verbreitung und Einschleppungswegen der Beifuß-Ambrosie durchgeführt:

Literaturrecherche (floristisch orientierte Zeitschriften, Verbreitungsatlanten, Internet)

Expertenbefragung

Auswertung von Basisdaten der Zentralstelle für Floristische Kartierung

Auswertung von Pollenmessdaten von 30 Pollenmessstationen

Gezielte Nachsuche von gemeldeten Vorkommen und potenziellen Einschleppungslokalitäten (Ölmühlen, Binnenhäfen, Bahnhöfe)

Geländekartierungen und vegetationskundliche Untersuchungen in Süd- und Ostdeutschland

Untersuchung von Vogelfutterproben auf Ambrosia-Früchte

Bestimmung von Keimungsraten

Populationsbiologische Untersuchungen auf dem Versuchsbeet im Botanischen Garten der Universität Frankfurt am Main

Bekämpfungsversuche



Test auf Keimfähigkeit

Jungpflanzen aus Vogelfutterproben Kulturversuch im Botanischen Garten der Universität Frankfurt



Interdisziplinärer Workshop

Am 28.11.2005 fand an der Biologischen Bundesanstalt Braunschweig (BBA) erstmalig ein interdisziplinärer Workshop zum Thema Beifuß-Ambrosie statt. Aufgrund der Brisanz des Themas für die menschliche Gesundheit beschlossen die Teilnehmer (Biologen, Mediziner, Pollenfachleute, Naturschützer und Vertreter der Pflanzenschutzdienste) einen Arbeitskreis zu gründen und sich regelmäßig zu treffen. Wissenschaftler der Universität Frankfurt haben zum Workshop zentrale Beiträge beisteuerte bzw. schon zum Thema gearbeitet.
Dr. Beate Alberternst und Dr. Stefan Nawrath vom Institut für Ökologie, Evolution und Diversität berichteten im Einleitungsreferat von ihren Forschungsergebnissen zur Biologie, der Verbreitung und den Einbringungswegen der Beifuß-Ambrosie in Deutschland.
Dr. Ralf Horres von der Firma GenXPro GmbH, einer jungen Ausgründung der Universität im Frankfurter Innovationszentrum Biotechnologie (FIZ), referierte über molekularbiologische Ansätze zur Problemanalyse und Entwicklung von Handlungsstrategien. Eine vergleichende Analyse markerbasierter biogeographischer Daten mit meteorologischen Daten, Pollenkonzentrationsmessungen und Untersuchungen zur Sensibilisierung der Bevölkerung gegenüber Ambrosia artemisiifolia-Pollen ermöglicht seiner Meinung nach ein effektives Monitoring der Ausbreitungsdynamik und somit der Entwicklung des Allergie auslösenden Potentials der Beifuß-Ambrosie in Deutschland.
Dr. Frank Reinhardt schließlich hat im Auftrag des Umweltbundesamtes eine Studie zu den ökonomischen Folgen sich ausbreitender gebietsfremder Arten erstellt und dabei erstmals für Deutschland eine Monetarisierung ökologischer Schäden vorgenommen. So schätzt Reinhard die derzeitigen Kosten im Gesundheitswesen auf etwa 32 Mio Euro jährlich, und dies, obwohl die Beifuß-Ambrosie in Deutschland bislang noch recht selten ist.
Presseartikel der Veranstaltung (link Uni Frankfurt)
Workshopzusammenfassung (download pdf) [121 KB]

Versuchsbeet mit Beifuß-Ambrosie

Versuchsbeet mit Beifuß-Ambrosie Botanischen Garten der Universität Frankfurt



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